Wissenswertes zum Thema Feinguss

posted am: 31 Juli 2020

Feinguss ist eine Anwendung, um kleine und feine Metallteile, mithilfe eines Schmelzverfahrens herzustellen. Dieses Formgießen arbeitet dermaßen genau und detailliert, dass die Oberfläche der Metallstücke spiegelglatt wird, sodass kaum noch eine Nacharbeit vorgenommen werden muss. Dabei ist Feingießen keine neue Erfindung. Die Ursprungsform reicht bis zu 3000 Jahre v. Chr. zurück und damals wurde aus Ton- und Lehmformen, vor allem Ackerwerkzeuge und andere nützliche Geräte gegossen. Heute bedient sich gerade die Metall- und Maschinenbauindustrie in unterschiedlichen Zweigen der Technik.

Ausgangsform ist meist eine Wachsschicht oder andere Thermoplaste, mit ähnlicher Wirkung, die gespritzt werden. Zunächst werden dafür passende Werkzeuge entwickelt, mit welchen später, sogenannte Wachsbäume entstehen. Diese Bäume aus Wachs werden danach in eine flüssige Keramikmasse getunkt und anschließend besandet. Dadurch entsteht eine Keramikhülle, in welche flüssiges Metall injiziert wird. Als nächsten Schritt kommt das Ausschmelzen. Mit Ausschmelzen versteht man das Entfernen der Wachs- oder Thermoplastschicht, wodurch die nun freie Keramikhülle mit einer Temperatur von mehr als eintausend Grad gebrannt werden kann. Das Brennen ist deshalb notwendig, um im weiteren Verlauf, dem Gießprozess, standzuhalten. In diese freie Keramikhülle kommt nun das flüssige Metall. Alles muss dann entsprechend nur noch abkühlen und das Metallteil separiert und eventuell noch wärmebehandelt werden. Danach geht das fertige Metallteil direkt in den nächsten Produktionsschritt über, entweder in die Fertigung zur Endmontage oder als Rohteil an einen Kunden.

Wer gerne selbst in der Branchen tätig werden möchte, kann beispielsweise eine Ausbildung zum Gießereimechaniker machen. In der Regel dauert die handwerkliche Ausbildung dann 3 – 4 Jahre und es finden sowohl ein theoretischer Unterricht an einer Berufsschule und eine praktische Phase bei einem geeigneten Betrieb statt. Während dieser Zeit erlernen die Lehrlinge den Umgang mit Gussformen, Maschinen und Anlagen, verschiedenen Grund- und Hilfsstoffen und unterschiedlichen Verfahrenstechniken wie dem Schmelzen, dem Gießen und dem Sandstrahlen. Danach sind Weiterbildungen zum Techniker oder zum Meister möglich. Aber auch so stehen die Chancen für Berufseinsteiger, nach erfolgtem Abschluss, gar nicht so schlecht. Technisches Know-how und handwerkliches Geschick werden in vielen Branchen gesucht. Ebenso sind die ausgeübten Tätigkeiten gut bezahlt.

Eine derartige Technik, die sich seit mehreren Tausend Jahren bewährt hat, wird mit Sicherheit ebenfalls in Zukunft weiterhin gebraucht. Zwar gibt es mittlerweile gute Konkurrenz durch den 3-D-Druck, allerdings kann dieser keine metallischen Gegenstände kopieren und reproduzieren. Komponente, die durch Feinguss entstehen, sind vergleichsweise viel robuster und langlebiger als Teile aus dem 3-D-Drucker. Dies macht sich vielleicht etwas im Preis bemerkbar, jedoch ist die Qualität auch meist besser. Feinguss, bspw. von Ingenieurbüro  Michael Schmitz, muss sich daher, trotz seines Alters, nicht vor neuer und moderner Technik verstecken. Ganz im Gegenteil.

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